Transparenz und Zirkularität in der Wertschöpfungskette

09.07.2020

Das Unternehmen bonprix ist der größte Abnehmer von Baumwolle, die nach den Kriterien von Cotton made in Africa produziert wurde. Kein Wunder, denn der Modeanbieter hat im Jahr 2019 bereits für 97 Prozent seines Baumwollsortiments Baumwolle aus nachhaltigem Anbau nachgefragt. 2020 sollen es 100 Prozent sein. Cotton made in Africa hat einen sehr großen Anteil daran.

Rien Jansen,
Geschäftsführer bonprix

Herr Jansen, als Geschäftsführer lenken Sie die Geschäfte des Modeunternehmens bonprix. Nachhaltigkeit zählt zu einem erklärten Unternehmensziel. Dabei setzen Sie auf die intensive Zusammenarbeit mit Cotton made in Africa. Wie hoch ist Ihr Cotton made in Africa-Anteil am Gesamtsortiment aktuell?

Im Jahr 2019 lag der Anteil von Cotton made in Africa an unserem gesamten Baumwollverbrauch bei 94 Prozent.

Wie reagieren Ihre Kunden auf das klare Bekenntnis von bonprix zur Nachhaltigkeit?

Gerade in den vergangenen zwei Jahren haben wir eine eindeutige Tendenz zu einem steigenden Bewusstsein für die Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung festgestellt. Und ich bin überzeugt, dass die derzeitige Corona-Krise das Bewusstsein dafür noch mehr steigern wird. Es ist vollkommen klar, dass wir unser Verhalten hinsichtlich dieser wichtigen Faktoren ändern müssen.

Und was hat sich bei den Mitarbeitern durch diese Strategie verändert?

Wir arbeiten schon lange an den Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung. Unsere Mitarbeiter sind stark in den allgemeinen Prozess eingebunden und schätzen die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Wir halten sie immer auf dem Laufenden und binden sie dabei ein.

Gab es 2019 besondere Weiterentwicklungen, die Sie in Kooperation mit Cotton made in Africa erreicht haben?

Bemerkenswert finde ich besonders, dass wir den eben schon genannten hohen Anteil von 94 Prozent erreicht haben. Als wir mit CmiA begannen, schien das sehr weit weg zu sein, doch heute ist es Realität. Darauf sind wir sehr stolz. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit der CmiA-Organisation und ausgewählten Lieferanten einen Test gemäß dem Hard Identity Preserved-Verfahren (HIP) durchgeführt, um die Rückverfolgbarkeit der CmiA-Baumwolle vom Baumwollballen bis zum verkaufsfertigen Produkt sicherzustellen. Einer unserer Lieferanten, bei dem wir das HIP-System an wenden, ist die Firma Fine Spinners Ltd. in Uganda, wo wir die volle Kontrolle über die Lieferkette besitzen, sodass eine allumfassende Transparenz gewährleistet ist. Ein fantastisches, vorwärtsgerichtetes Projekt, das allen Seiten Vorteile bringt.

Mit welchen Herausforderungen werden sich Textilunternehmen zukünftig beschäftigen müssen, um ihre Prozesse und ihr Sortiment nachhaltig zu gestalten?

Die zukünftigen Herausforderungen werden sich nicht übermäßig von den bisherigen unterscheiden. Wir definieren ständig neue Ziele. Da beispielsweise alle unsere Lieferanten auf die Einhaltung von Sozialstandards geprüft sind (BSCI/SA 8000) und der Anteil von CmiA-Baumwolle fast 100 Prozent beträgt, konzentrieren wir uns nun vorrangig auf Transparenz in der Wertschöpfungskette und Zirkularität. Die Herausforderung besteht darin, weiterhin die volle Unterstützung unserer eigenen Organisation und der unserer Geschäftspartner zu erhalten beziehungsweise zu gewinnen. Sicherlich werden wir immer wieder mit schwierigen Situationen konfrontiert sein, aber ich bin überzeugt, dass wir unsere Fähigkeit weiter-entwickeln müssen, eine sauberere und bessere Welt zu schaffen und dazu beizutragen. Wir sind alle hoch motiviert, deshalb werden wir Erfolg haben!

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