Der vier Säulen des CmiA-Standards:

Management

Managing Entitys verpflichten sich zu verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln.

Die Grundvoraussetzung für Cotton made in Africa ist, dass die Managing Entitys ebenso wie die Bäuerinnen und Bauern die geltenden Gesetze einhalten, z. B. in Bezug auf die Menschenrechte, den Umweltschutz, die Arbeitsbeziehungen sowie die finanzielle Rechenschaftspflicht, und in verantwortungsvoller Weise unternehmerisch handeln. Die vornehmste Pflicht von Managing Entitys besteht in der Einhaltung nationaler Gesetze. Wenn die Standards dieser nationalen Gesetze jedoch unter den entsprechenden international anerkannten Standards und Konventionen liegen, haben die internationalen Standards Vorrang; wenn die Anforderungen gemäß nationalen Gesetzen hingegen höher sind als die der internationalen Standards, gelten die nationalen Gesetze. Das Ziel sollte immer sein, den Bäuerinnen und Bauern, den Arbeitnehmenden und der Umwelt den größtmöglichen Schutz zu bieten.

Managing Entitys bekennen sich zu CmiA-Werten und verbessern kontinuierlich ihre CmiA-Leistungen.

CmiA betrachtet die Managing Entity als Hauptakteur und Vermittler des Wandels bei der Umsetzung des CmiA-Standards. Zu den CmiA-Grundwerten zählt die Hilfe zur Selbsthilfe für Bäuerinnen und Bauern durch Handel bei gleichzeitiger Förderung der nachhaltigen Entwicklung, des Umweltschutzes und der Erhaltung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen. Cotton made in Africa erwartet von den Managing Entitys, dass sie diese Werte teilen und transparent über diese Werte sowie ihre Partnerschaft mit CmiA kommunizieren. Da der Baumwollanbau und die Entkörnung als erster Verarbeitungsschritt eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen, verfolgt CmiA von Anfang an den Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung.

Managing Entitys betreiben wirksame Managementsysteme.

Ein gutes Management ist eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung und das Monitoring der CmiA-Kriterien und -Indikatoren. Es ist zudem ein wichtiges Instrument zur Erleichterung von Planungs- und Entscheidungsprozessen. Die Verantwortung für die Einhaltung der Anforderungen der CmiA-Kriterien und -Indikatoren und für die Umsetzung der Anforderungen in der Praxis liegt bei der Managing Entity. Orientierungshilfen aus dem CmiA-Standard sowie andere von der AbTF bereitgestellte Dokumente, wie z. B. Bildblöcke, Poster, Videos und dergleichen, können als Best Practice genutzt werden.

Menschen

Managing Entitys unterstützen kleinbäuerliche Betriebe.

In vielen afrikanischen Ländern hängt das Wirtschaftswachstum von einem effizienten Agrarsektor ab. Insgesamt leben in den Subsahara-Ländern mehr als 20 Millionen Menschen direkt oder indirekt von der Baumwolle. Der schlechte Zugang zu Dienstleistungen, ungünstige politische Rahmenbedingungen und mangelndes Wissen über eine nachhaltige Baumwollerzeugung schwächen jedoch den Beitrag des Baumwollsektors zur wirtschaftlichen Entwicklung und Armutsbekämpfung in der Region. Die Managing Entitys arbeiten mit kleinbäuerlichen Betrieben auf Vertragsbasis zusammen, entweder durch Einzelverträge oder durch Verträge mit Bauerngruppen, und sorgen so für Einkommen und unterstützen Gemeinschaften sogar in ihrer Entwicklung.

Managing Entitys fördern menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf allen Feldern und in allen Entkörnungsbetrieben.

CmiA befolgt das Konzept der menschenwürdigen Arbeit (das von der Internationalen Arbeitsorganisation entwickelt wurde), das unter anderem Chancen auf eine produktive Arbeit mit einem fairen Einkommen, Sicherheit am Arbeitsplatz, sozialen Schutz für Familien sowie Chancengleichheit und Gleichbehandlung für alle Frauen und Männer vorsieht. CmiA hat die Absicht sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen den Managing Entitys und Vertragsbäuerinnen und -bauern sowie allen Beschäftigten auf fairen Prinzipien beruhen und mit diesen grundlegenden Arbeitsstandards, anderen internationalen Konventionen und nationalen Arbeitsgesetzen in Einklang stehen. Die erste Stufe der Baumwollverarbeitung, das Entkörnen der Baumwolle, wird in der Regel von der Managing Entity durchgeführt. In ländlichen Gebieten, in denen es oft an Arbeitsplätzen und formellen Einkommensmöglichkeiten mangelt, zählen Baumwoll-Entkörnungsfabriken – zumindest saisonal – zu den wichtigsten Arbeitgebern und bieten der Bevölkerung zusätzliche Möglichkeiten zur Einkommensgenerierung außerhalb des Pflanzenproduktionszyklus.

Managing Entitys beachten die Rechte von Kindern und fördern die Gleichstellung der Geschlechter.

Kinderarbeit verstößt gegen die internationalen Menschenrechte und hat im nachhaltigen Baumwollanbau nichts zu suchen. Sie verstärkt generationenübergreifende Armut und ist untrennbar mit geschlechtsspezifischer Ungleichheit verbunden. CmiA setzt sich für den Schutz von Kindern und jungen Arbeitnehmenden vor solcher Arbeit ein, die ihnen schadet und deren schulische Ausbildung beeinträchtigt. CmiA arbeitet mit den Managing Entitys, den mit ihnen verbundenen kleinbäuerlichen Betrieben und anderen Stakeholdern zusammen, damit dieses Menschenrecht eingehalten und vorangebracht wird. Ist sichergestellt, dass Frauen Zugang zu Ressourcen und die Kontrolle darüber haben, trägt dies direkt zur Verringerung von Armut, Ernährungsunsicherheit und Fehlernährung in diesen Gemeinschaften bei. Daher ist CmiA bestrebt, Frauen im Baumwollanbau und in der Entkörnung zu ermächtigen und sicherzustellen, dass die Geschlechterperspektive in die betriebliche Strategie jeder Managing Entity integriert wird.

Planet

Managing Entitys nutzen ihr Land verantwortungsvoll, fördern die Biodiversität und schützen das Klima und die Umwelt.

Seit der Gründung der Initiative bildet der Umweltschutz ein Kernelement der Mission von CmiA. Deshalb verlangt CmiA den Respekt vor den unter besonderem Schutz stehenden Gebieten und Naturreservaten. CmiA will sicherstellen, dass die biologische Vielfalt und die natürlichen Lebensräume erhalten und verbessert werden. Dies kann sowohl durch steigende Ernteerträge erreicht werden, wodurch der Druck zur Erschließung neuer Flächen abnimmt, als auch durch die Förderung von Praktiken wie Integrierte Produktion und Pflanzenschutzmaßnahmen, Fruchtfolgewirtschaft und konservierende Landwirtschaft. Der Erhalt und das nachhaltige Management der Biodiversität sind ebenfalls entscheidend für die Eindämmung des Klimawandels. CmiA verfolgt zum einen die Stärkung der Resilienz der Bäuerinnen und Bauern durch die Anpassung an den Klimawandel, zum anderen intensiviert die Initiative ihre Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung, indem die durch den Baumwollanbau und die Entkörnung verursachten Emissionen reduziert werden.

Managing Entitys stellen GVO-freies Baumwollsaatgut bereit und sorgen für Boden- und Gewässerschutz.

Gemäß dem Vorsorgeprinzip verpflichtet CmiA die Managing Entitys dazu, den kleinbäuerlichen Betrieben GVO-freies Baumwollsaatgut bereitzustellen. Böden und Wasser sind wichtige natürliche Ressourcen für die landwirtschaftliche Produktion. Aus Nachhaltigkeitsgründen ist der verantwortungsvolle Umgang mit diesen Ressourcen von entscheidender Bedeutung. Der Raubbau an sauberen Wasserreserven und fruchtbaren Böden ist zu einem Risikofaktor für die Landwirtschaft auf der ganzen Welt geworden. Die CmiA-Baumwollproduktion verbietet die Entnahme von Grund- oder Oberflächenwasser für die Bewässerung von Baumwollfeldern. Landwirtschaftliche Strategien für eine nachhaltige Baumwollproduktion müssen sich auf den Schutz, Erhalt, die Verbesserung und Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit konzentrieren. Durch die Anwendung nachhaltiger Praktiken zum Boden- und Gewässerschutz und durch die Bereitstellung organischer Düngemittel kann der Baumwollanbau erheblich zu einer angemessenen Bodenfruchtbarkeit beitragen.

Managing Entitys minimieren die nachteiligen Auswirkungen des Pflanzenschutzeinsatzes.

Cotton made in Africa setzt sich dafür ein, Pestizide nur als allerletztes Mittel zu verwenden, sodass Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt minimiert sind. CmiA definiert eine ganze Reihe von Strategien, um den Einsatz hochgefährlicher Pestizide kontinuierlich zu reduzieren und eine biologische Schädlingsregulierung vollständig in den Anbau zu integrieren. Die Initiative tut alles, um sicherzustellen, dass Bäuerinnen und Bauern, ihre Familien und Gemeinschaften dort, wo Pestizide eingesetzt werden, vor der Exposition durch diese Pflanzenschutzmittel im Rahmen der Lagerung, Handhabung, Anwendung und Entsorgung geschützt sind. Ebenso wichtig ist der Schutz der Umwelt, insbesondere die Vermeidung negativer Auswirkungen auf Gewässer.

Wohlstand

Managing Entitys bieten den CmiA-Vertragsbäuerinnen und -bauern Zugang zu hochqualitativen Betriebsmitteln sowie deren Vorfinanzierung.

In den Baumwoll-Anbaugebieten sind die Managing Entitys häufig die einzige Quelle für erschwingliche landwirtschaftliche Betriebsmittel. Durch die Bereitstellung von Betriebsmitteln auf Kredit ermöglichen die Managing Entitys einer großen Zahl kleinbäuerlicher Betriebe den Anbau ihrer Pflanzen und die Generierung von benötigten Einkommen. Für viele dieser Betriebe spielt Baumwolle als Cash Crop eine wichtige Rolle in ihrem diversifizierten Bewirtschaftungssystem, bei dem sie Nahrungspflanzen und Cash Crops kombinieren. Zentrale Aspekte für den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Vertrauen zwischen den Bäuerinnen und Bauern sowie den Managing Entitys sind eindeutige Vertragsbestimmungen, der Zugang zu vorfinanzierten Betriebsmitteln, eine transparente Kommunikation über die Preise für Betriebsmittel und Baumwollsaatgut, die transparente Klassifizierung des Baumwollsaatguts und eine fristgerechte Bezahlung.

Managing Entitys unterstützen die CmiA-Vertragsbäuerinnen und -bauern bei der nachhaltigen Steigerung der Baumwollproduktivität und -faserqualität.

Das Ziel von CmiA ist es, afrikanische Baumwollbäuerinnen und -bauern dabei zu unterstützen, ihre Produktivität und Faserqualität zu steigern, denn diese zwei Parameter können einen großen Einfluss auf das Einkommen der kleinbäuerlichen Haushalte haben. Die Qualität der erzeugten Fasern ist entscheidend für ihren Marktwert. Die inhärenten Eigenschaften der Saatgutsorte, Ausschuss und der Verschmutzungsgrad sind drei wichtige Faktoren für die Faserqualität. Es ist wichtig, solche Saatgutsorten zu verwenden, die den lokalen geografischen und saisonalen Bedingungen genügen. Das ausgesäte Saatgut muss von hoher Qualität sein, d. h. eine hohe Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Wuchsstärke aufweisen. Die Bäuerinnen und Bauern müssen ihrerseits Anbaupraktiken anwenden, die sich sowohl auf den Ernteertrag als auch auf die Faserqualität positiv auswirken. Letztendlich beeinflussen auch die Ernte und die Behandlung des Ernteguts die Qualität der an die Entkörnungsbetriebe gelieferten Baumwolle.

Managing Entitys ermöglichen den CmiA-Vertragsbäuerinnen und -bauern, ihre Lebensbedingungen und ihre Resilienz zu verbessern.

Damit sie mit dem Anbau von Baumwolle und anderen Kulturen langfristig erfolgreich sind, müssen die Baumwollproduzierenden die Landwirtschaft als unternehmerische Tätigkeit betrachten und dementsprechend betriebswirtschaftlich denken und handeln. CmiA ist in einem Umfeld tätig, in dem es den Menschen oft an formaler Bildung mangelt und in dem die Erweiterung der landwirtschaftlichen wie betriebswirtschaftlichen Kompetenzen der Bäuerinnen und Bauern für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen von entscheidender Bedeutung ist. Als Teil ihrer Compliance-Pflichten führen die Managing Entitys Schulungs- und Ausbildungsprogramme für alle Bäuerinnen und Bauern durch, um deren fachliche Entwicklung im Rahmen des CmiA-Standards zu fördern.

Um die Landwirtschaft für junge Menschen attraktiv zu halten, sind Investitionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Gemeinschaften erforderlich. Die Managing Entitys investieren häufig in die Gemeinschaften, um die lokale Entwicklung zu fördern und die Stakeholder in ihren Einzugsgebieten zu unterstützen. Sie bekennen sich zur Förderung von kleinbäuerlich geprägten Gemeinschaften in verschiedenen Bereichen, darunter Bildung, Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Umweltschutz.

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