DESIGNER UND DESIGNERINNEN
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Cotton made in Africa fördert den Anbau nachhaltig produzierter Baumwolle in Afrika und verbessert damit die Lebensbedingungen von Tausenden von Kleinbauern.
Die Bilder, die durch die außergewöhnliche Kooperation mit dem Werbe- und Modefotografen Albert Watson entstanden sind, gewähren Einblicke in die Lebenswelten der Baumwollbauern und vermitteln ein besseres Verständnis von Afrika und der Arbeit von CmiA.
Mit Hilfe der Fotos wollte man das Ziel der Initiative, einen sozialen Mehrwert für das Leben der Kleinbauern zu schaffen, verbildlichen. Neben der Baumwollernte, die in vollem Gange war, hat Watson in Benin auch traditionelle Märkte und einen Stammeskönig besucht, um so einen vielfältigen Eindruck vom Leben in Benin und den Menschen des Landes zu bekommen.
Die fertigen Bilder wurden vom 14. September 2012 bis zum 13. Januar 2013* im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg gezeigt. Eingerahmt wurde die Ausstellung VISIONS FEAT. COTTON MADE IN AFRICA von einer Werkschau, die noch nie gezeigtes Vintage- und Polaroidmaterial des Fotografen präsentierte.
Kurator Ingo Taubhorn: „Albert Watson ist uns bekannt als Fashion- und Celebrity-Fotograf, aber er ist mehr als das: Er ist ein kompromissloser Arbeiter am Bild, der seinen sezierenden Blick genauso auf soziale Wirklichkeiten richten kann. Deswegen bin ich gespannt, welche Geschichten die Kleinbauern in seinen Bildern erzählen werden.“
* Aufgrund der großen Besuchernachfrage wurde die Ausstellungzeit bis zum 13. Januar verlängert.
Die Ausstellung Albert Watson: Visions feat. Cotton made in Africa hat vom 14. September 2012 bis 13. Januar 2013* im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg stattgefunden. Die Ausstellung bestand aus zwei Teilen: Herzstück waren die im Dezember 2011 in Benin entstandenen Fotografien Albert Watsons. Sie zeigen die mit der Initiative Cotton made in Africa verbundenen Kleinbauern und ihre Lebenswelten, um die soziale Wirkung der Initiative zu verbildlichen.
Neben den fotografischen Ergebnissen seiner Reise durch Benin wurden in verschiedenen Räumen die frühen Werkgruppen retrospektiv als vorwiegend kleinformatige Vintage-Abzüge, die Watson selbst in der Dunkelkammer angefertigt hat, gezeigt. Fashion und Lifestyle wurden neben eindringlichen und energiegeladenen Landschafts- und Porträtaufnahmen sowie Stillleben aus Marokko, Las Vegas und der Welt der beninischen Baumwollbauern in der außergewöhnlichen Architektur des Hauses der Photographie auf neue Weise zusammengebracht.
Die Ausstellung wurde von Ingo Taubhorn (Haus der Photographie) kuratiert. Neben den beiden Cotton made in Africa-Nachfragepartnern OTTO und Tom Tailor, war auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein wichtiger Unterstützer des Fotoprojekts.
* Aufgrund der großen Besuchernachfrage wurde die Ausstellungzeit bis zum 13. Januar verlängert.
1. Tag
Ankunft im Flughafen von Cotounou. Mit seinem weißen Bart und dem Panamahut wirkt Albert Watson bei seiner Ankunft im Flughafen von Cotonou mehr wie ein charismatischer Abenteurer als wie ein routinierter Starfotograf. Sein Blick ist neugierig, offen, wach. „I can’t believe I’m finally here“, sagt er – und spricht mir aus der Seele.
2. Tag
Die Erde der Savanne leuchtet rötlich, hier und da tauchen Lehmhütten auf: In der Provinz nördlich der Hauptstadt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Unsere Kolonne besteht aus drei Geländewagen. Watson, im ersten, lässt halten. Was dann folgt, wiederholt sich ab jetzt ein paar Dutzend Mal am Tag: Albert Watson steigt aus, seine drei Assistenten folgen. Lampen, Stativ, die Hasselblad-Kamera werden ausgepackt. Der Meisterfotograf hat etwas entdeckt, was ihn fasziniert. Mal ist es ein Straßenstand, mal ein geflochtener Zaun, meistens jedoch sind es Menschen. Auf dem Marktplatz von Abomey gastiert eine Gruppe Tänzer und Musiker. Watson entrollt seine Leinwand und bittet – unser Übersetzer hilft – sie fotografieren zu dürfen. Dank der höflichen und zugleich herzlichen Art des Fremden mit dem Hut sind alle dazu bereit. „Tu so, als sei ich gar nicht da!“, ruft er seinen Modellen zu. Sobald er fertig ist, zeigt er ihnen die Bilder auf dem Laptop. Viele reagieren verlegen, fast verschämt, sie sind – für uns unvorstellbar – nicht an Bilderfluten gewöhnt. Watson nimmt ihnen die Befangenheit mit den einzigen Worten, die er auf Französisch beherrscht: „C‘est parfait“ – es ist perfekt.
3. Tag
„Sie erinnern mich an marokkanische Nomaden“, sagt Watson beim Anblick der Peuhl, die in Natitingou zusammengekommen sind. Die Peuhl sind ursprünglich auch Nomaden, viele arbeiten aber inzwischen als sesshafte Baumwollbauern. Watson ist von ihrer besonderen Ausstrahlung begeistert. Sie sind im Gesicht tätowiert und bunt geschmückt, wirken ernst, fast unnahbar. Im Mittelpunkt des Festes steht eine Zeremonie: Die rituellen Auspeitschungen der jungen Peuhl-Männer sind offenbar eine Art Mutprobe, bei der auch Blut fließt. Watson taucht in der Menge unter, fotografiert wie in Trance. Ab und zu blitzt sein weißer Hut zwischen den Jungmänner-Köpfen auf. In seinem improvisierten Straßen-Studio porträtiert er auch eine junge Baumwollbäuerin namens Hanifa. Das Bild wird ein Beweis für Watsons Meisterschaft sein. Er verlangt scheinbar nichts und bekommt in seinen Fotos alles: Selbstbewusstsein, Intimität und Natürlichkeit. Bei einem Hollywoodstar genauso wie bei einem Bauernmädchen.
4. Tag
Auf einem der wenigen noch nicht abgeernteten Baumwollfelder arbeiten vier Bauern in der Mittagshitze. Darf Watson sie ablichten? Sie sind einverstanden. Eine Frau kommt über das staubige Feld gelaufen, stellt einen großen Bottich mit Wasser, den sie auf dem Kopf balanciert hat, für die Männer ab und geht weiter. Watson versucht den schweren Behälter hochzuheben, was ihm kaum gelingt. „Warum habe ich diese Frau nicht fotografiert?“, fragt er sich und uns am Abend – und findet keine plausible Antwort. Nur: „Es war ein wunderbar flüchtiger Moment.“
5. Tag
Auf dem Herd in der Mitte des Hofes kocht Yamswurzel-Brei, und wir werden schon erwartet: Der Baumwollbauer stellt uns seine beiden Frauen, sieben Kinder, seinen Bruder, dessen Familie und seine Eltern vor. Und anschließend seine beiden Ochsen, mit dem er sich fotografieren lassen möchte. Der Bauer arbeitet seit einigen Jahren mit Cotton made in Africa zusammen. „Deshalb kann ich mir Zugtiere und einen Wagen für die Ernte leisten“, erzählt er. Alle sieben Kinder gehen in die Schule, sie sollen Ärzte oder Ingenieure werden. „Man kann ihm den Stolz auf das, was er mit eurer Hilfe erreicht hat, vom Gesicht ablesen“, sagt Watson mit Freude.
6. Tag
Unterwegs kommt uns ein Motorrad entgegen, auf dem sechs Menschen Platz gefunden haben. Stopp! Albert Watson klettert aus dem Wagen und überredet die Truppe zum Mitmachen. Sie fahren so oft an seiner Kamera vorbei, bis er mit der Aufnahme endlich zufrieden ist. „Das war fast surreal“, stellt er begeistert fest und winkt ihnen nach, als sie in einer Staubwolke verschwinden.
Quelle: Otto Group Times 2011/2012 mit freundlicher Genehmigung der Otto Group
In Benin bin ich vom Süden in den Norden und vom Norden in den Süden gereist; von der Wüste bis an die Strände. Unterwegs habe ich die Fotos geschossen, die ihren Weg in diese Ausstellung finden werden. Ich konnte ein Gefühl für dieses Land entwickeln. Benin hat mich ziemlich überrascht, da es mit meinem Bild von Westafrika nicht ganz übereinstimmte. Es war eine große Überraschung, weil ich zum Beispiel das Peuhl-Volk nicht kannte. Und auch sie waren neugierig auf mich! Als ich sie porträtierte, waren sie sehr aufgeschlossen und natürlich. Wir waren uns gleichermaßen fremd, so als ob der Gegenüberstehende aus einer anderen Welt käme. Ich hatte eine wundervolle Zeit in Benin und habe jeden Moment davon genossen.
Ich hatte das Gefühl, etwas völlig Neues zu vollbringen, ein mir komplett fremdes Land zu entdecken und Leute kennenzulernen, deren Existenz mir vorher nicht bewusst war. Und diese Leute waren wundervoll! Es war eine Freude, sie zu fotografieren; alle waren sehr offen und hilfsbereit. Durch meinen Aufenthalt in Benin habe ich die Arbeit der Initiative erst genauer kennengelernt. Ich schätze die Bemühungen der Initiative Cotton made in Africa sehr, den Lebensstandard der afrikanischen Bauern zu verbessern und konnte den Erfolg ihrer Arbeit selbst sehen. Die Arbeit der Initiative verbessert meiner Meinung nach den Lebensstandard der dort lebenden Menschen. Sie haben dadurch ein besseres Leben! Aber es gibt natürlich noch viel zu tun.
CmiA-Bauer in Benin
Den Fotografen Albert Watson zu treffen, war eine bemerkenswerte Erfahrung für mich. Ich konnte ihm zeigen, dass für mich und meine Familie einiges einfacher geworden ist, seit ich bei Cotton made in Africa dabei bin. Ich habe viel über effiziente Anbaumethoden der Baumwolle gelernt und konnte dadurch meine Ernte verbessern. Außerdem besitze ich mittlerweile ein höheres Einkommen, von dem ich mir Zugtiere und einen Wagen kaufen konnte. Meine sieben Kinder profitieren ebenfalls von der Initiative: Ich bin froh, dass ich sie dank Cotton made in Africa in die Schule schicken kann, damit sie einmal Ärzte oder Ingenieure werden. Herr Watson war sehr interessiert an all dem. Er ist jetzt wie ich Teil der Familie von Cotton made in Africa und hilft uns durch das Fotoprojekt, unsere Arbeit, unser Leben und unsere Baumwolle bekannter zu machen.
Guide / Übersetzer / Fahrer der Benin-Fotoprojekt-Crew
Zwei Wochen lang habe ich das Team um Albert Watson begleitet. Wir sind quer durch Benin gefahren – auf der Suche nach spannenden Motiven und Gesichtern der Kleinbauern, die bei Cotton made in Africa mitmachen. Ich bin stolz, dass ich die Fotoerstellung erleben und das Projekt vor Ort sowohl als Dolmetscher als auch als Ortskundiger unterstützen konnte. Meine Tante lebt ebenfalls in Benin, sie ist eine afrikanische Heilerin und wurde von Albert Watson porträtiert. Zu sehen, wie ein weltweit bekannter Fotograf unsere Kultur, Natur und unseren Alltag in kunstvollen Bildern einfängt, hat mich besonders begeistert.
Seit vier Jahrzehnten zählt Watson zu den weltweit herausragendsten Fotografen. Mit seinem unnachahmlichen, graphischen Stil kreierte er zahlreiche Fotos für Zeitschriften wie Vogue, GQ und Rolling Stone, ebenso wie erfolgreiche Werbekampagnen für große Unternehmen. Einen Großteil seiner Zeit investiert der Fotograf in eigene Projekte und dokumentiert in eindrucksvollen Bildern seine Reisen und Interessen, von Marrakesch bis Las Vegas. Viele dieser Arbeiten, über seine berühmten Starporträts und Fashionfotografien hinaus, wurden weltweit in Museen und Galerien ausgestellt. Die „Bibel“ der Fotoindustrie, Photo District News, nannte Albert Watson einen der 20 einflussreichsten Fotografen aller Zeiten.
Albert Watson wurde 1942 in Schottland geboren und studierte Grafikdesign in Dundee, gefolgt von einem Filmstudium am London Royal College of Art in den späten 1960er Jahren. Nach dem Umzug in die USA im Jahr 1970, erhielt er schnell die Chance, seinen Lebensunterhalt mit der Fotografie zu verdienen. Bis heute hat er in mehr als 200 Werbefilmen Regie geführt, hunderte Titelbilder für Hochglanzmagazine fotografiert (alleine 100 für die Vogue) sowie Filmplakate (z.B. „Kill Bill“ und „The Da Vinci Code“) gestaltet.
Bis zum Anfang der 1990er Jahre war Watson vor allem bekannt für seine Modefotografien von Supermodels wie Kate Moss und Naomi Campbell, ebenso wie für seine Kampagnen für Labels wie Prada oder Chanel. Mit seinen bahnbrechenden Fotos von Persönlichkeiten wie Alfred Hitchcock, Mick Jagger und Mike Tyson legte er die Messlatte für Porträtfotografie hoch und stilisierte sich selbst zu einer Ikone in diesem Genre. Neben mehreren Ausstellungen in den wichtigsten Galerien und Museen der Welt (z.B. Metropolitan Museum of Arts in New York und die National Portrait Gallery in London), war Watsons Werk seit 2004 auch in mehreren Einzelausstellungen in Europa zu sehen. Im Laufe seiner Karriere veröffentlichte er außerdem sechs Bücher, darunter das preisgekrönte Buchdebüt „Cyclops“ (1994), „Maroc“ (1998) und in jüngerer Zeit „UFO“ (2010) sowie „Strip Search“ (2010).
www.albertwatson.com