Ein neues Gesundheitszentrum für die Region Kasoli in Tansania

In vielen Projektregionen Afrikas südlich der Sahara, in denen CmiA aktiv ist, sind mangelnde hygienische Lebensbedingungen und eine unzureichende Gesundheitsversorgung keine Seltenheit. Da zusätzlich das Gesundheitssystem in den meisten Ländern nicht so ausgebaut ist, wie es notwendig wäre, enden Krankheiten nicht selten tödlich. Hier setzt CmiA mit Projekten vor Ort an.

Die Situation für Kranke und insbesondere schwangere Frauen in der tansanischen Gemeinde Kasoli war lange Jahre katastrophal. Es gab zwar eine Krankenstation, aber sie besaß nur drei Betten für ca. 16.000 Menschen, davon 3000 Frauen im gebärfähigen Alter. Der medizinische Standard war gering. Gerade die Kindersterblichkeit war extrem hoch. Eine Veränderung dieser Situation, ein medizinischer Neustart, war dringend notwendig. Und tatsächlich gelang dies dank der Unterstützung durch das CmiA Community Cooperation Programme (CCCP) und der professionellen Umsetzung des Projekts durch Alliance Ginneries Ltd. Das lokale Projektmanagement-Team, zusammengesetzt aus Mitarbeiter*innen der lokalen Baumwollgesellschaft Alliance, unterstützte die Gemeinschaft dabei, die Gesundheitsstation von Grund auf zu renovieren, um eine Entbindungsstation zu erweitern – und ein halbes Jahr früher als geplant – fertigzustellen.

Wer heute in der Gemeinde Kasoli erkrankt, kann davon ausgehen, in der Gesundheitsstation gut versorgt zu werden – gerade auch auf der Entbindungsstation. Erheblich mehr Schwangere kamen zu Vorsorgeuntersuchungen und die Sterberate unter den Neugeborenen sank. Mit der Errichtung der Station konnten endlich auch Aids- und HIV-Beratungsprogramme direkt in Kasoli durchgeführt werden, was die Hemmschwelle zur Teilnahme senkte. Zuvor mussten Interessierte und Erkrankte dafür ins 45 Kilometer entfernte Bezirkskrankenhaus fahren.

Die Errichtung der neuen Gesundheitsstation hat die medizinische Versorgung in Kasoli nachhaltig verbessert. Eine gute Nachricht – besonders für Frauen und ihre Neugeborenen.

Neue ökonomische Chancen für Frauenclubs in Sambia

Die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen in Afrika südlich der Sahara steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Förderung von Frauen. Cotton made in Africa legt in ihrer Arbeit daher einen besonderen Fokus auf Frauen, denn auf ihnen lastet ein Großteil der Arbeit auf dem Feld, im Haushalt und in der Familie. Damit Frauen wirtschaftlich und gesellschaftlich unabhängig handeln können, unterstützt das CmiA Community Cooperation Programme (CCCP) aktiv Frauenclubs.

Als Gruppe zusammengeschlossen schaffen sich viele Frauen eine Erwerbsgrundlage – sei es der Gemüseanbau oder die Viehzucht, der Aufbau von Dorfläden oder die Verarbeitung von Lebensmitteln – und unterstützen damit wiederum ihre Familien und Dorfgemeinschaften. In Sambia stand CmiA Frauenclubs im Osten des Landes zur Seite. So wurden fünf Frauengruppen – sogenannte Women Clubs – bei ihren Vorhaben unterstützt, Aufzuchtstationen beziehungsweise Ställe für Ziegen, Schweine bzw. Geflügel zu errichten und anschließend in Eigenverantwortung zu betreiben.

Mehr als 150 Frauen erwarben durch das Projekt von Highlands Cotton Trading nicht nur finanzielles Knowhow, um sich bei Bedarf neue Einkommensquellen zu erschließen. Das Projekt half auch den sozialen Status der beteiligten Frauen in den Dorfgemeinschaften zu verbessern, die Versorgung ihrer Familien mit Lebensmitteln abzusichern und die kleinbäuerlichen Strukturen im Osten Sambias ökonomisch weiterzuentwickeln.

Endlich sicher lernen an der Mtekente Secondary School in Tansania

Bildung ist einer der wichtigsten Schlüssel für eine bessere Zukunft. Doch in vielen Gegenden Afrikas südlich der Sahara ist schon der Weg zur nächsten Schule eine tägliche Herausforderung. Sie liegen oft weit entfernt von den Dörfern der Schüler*innen. Gerade die Mädchen leiden darunter, da sie stark ins häusliche Arbeitsfeld eingebunden sind. Sie kommen zu spät zum Unterricht, können ihre Schulaufgaben nicht erledigen, und manche werden auf den langen Wegen Opfer sexueller Gewalt.

Im Falle der Mtekente Secondary School in Tansania kommen mehr als 50 Prozent der Schüler*innen aus Dörfern, die im Durchschnitt vier Kilometer entfernt liegen. Dank des Engagements der Dorfbewohner und des CmiA Community Cooperation Programmes (CCCP) verbesserte sich die Situation der Schülerinnen entscheidend.

Mit der Unterstützung durch das CCCP, gefördert durch die Partner s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co Kg und BioSustain Tanzania Ltd., gelang es den Dorfgemeinschaften, den ersten Flügel des Schulwohnheims für Mädchen fertigzustellen. Der zweite Flügel befindet sich bereits im Bau. Sobald dieser abgeschlossen ist, wird das Heim insgesamt 80 Schülerinnen beherbergen können, die sich zu viert jeweils ein Apartment teilen.

Aus der Erfahrung mit anderen Projekten kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass nun mehr schulpflichtige Mädchen am Unterricht teilnehmen können und die Abbruchquote sinken wird. Was bereits jetzt feststeht: Die Schülerinnen freuen sich sehr über ihr neues Wohnheim. „Es wird mir und meinen Mitschülerinnen helfen, sicherer zu leben und zu lernen“, sagt die 17-jährige Neema Japhet Nakomolwa. „In Zukunft werden keine Unterrichtsstunden mehr verpasst.“

Ein Recycling-Projekt für Pestizidbehälter

Besonders dort, wo Landwirtschaft und schützenswerte Umwelt aufeinandertreffen, sind Projekte gefragt, die den verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht werden und dazu beitragen, die afrikanischen Naturschätze auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Dabei führen manchmal einfache Maßnahmen zu erstaunlichen Ergebnissen. So auch bei zwei Projekten, die das CmiA Community Cooperation Programme (CCCP) ab Juni 2021 in Mosambik startete. Beide beschäftigten sich mit den riesigen Mengen leerer Plastikbehälter für Pflanzenschutzmittel, die in der Vergangenheit achtlos weggeworfen wurden, in Flüssen landeten oder vergraben wurden – eine Gefahr für Mensch und Umwelt.

Mit Unterstützung von CmiA entwickelte die Baumwollgesellschaft SAN JFS ein Upcycling-Projekt, mit dem Ziel, die Farmer*innen für die Problematik von Plastikmüll zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, in den Dörfern ein Sammelsystem für leere Pestizidbehälter zu betreiben.

Nach der Schulung von insgesamt 620 Aktivistinnen wurden ihnen die für das Projekt notwendige Mittel wie etwa Schutzhandschuhe und -masken sowie Sammelbehälter übergeben. Außerdem informierte das lokale Radioprogramm die Dorfgemeinschaften – insgesamt 40.000 Farmer*innen – über die Ziele und Möglichkeiten des Projekts. Zuhörer*innen wurden für den richtigen Umgang mit den Chemikalien, die Gefahren für Mensch und Umwelt sowie die korrekte Entsorgung der Behältnisse, insbesondere durch das Projekt, sensibilisiert.

Diese gründliche Vorbereitung zahlte sich buchstäblich aus: An den sogenannten Eco-points nahmen die Aktivistinnen binnen eines Jahres rund 392.000 Pestizidbehälter entgegen. Und die Sammelaktion läuft weiter. Ein Grund: Für jede abgelieferte Flasche bekommen die Farmer*innen ein Entgelt von den Aktivist*innen ausgezahlt. Sobald deren Sammelbehälter voll sind, wird der Inhalt von SAN JFS abgeholt und die Aktivist*innen erhalten dafür ebenfalls eine Prämie. Eine Win-win-Situation für alle – für die Aktivist*innen, die Farmer*innen, für die Dorfgemeinschaften und die Umwelt.

Unsere CmiA Community Projekte in Zahlen

Mit dem CmiA Community Kooperationsprogramm engagieren sich die Initiative gemeinsam mit den lokalen Baumwollgesellschaften und Textilunternehmen für verbesserte Lebensbedingungen über den nachhaltigen Baumwollanbau hinaus in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Frauenförderung, Umwelt und Naturschutz. Bis 2023 wurden folgende Projekte umgesetzt:

90 + 6
Förderung von Frauenclubs und -projekten
142
Brunnen
6
Gesundheitsstationen
124
Klassenräume
53
Schulgärten
468
Latrinen
67
Kantinen
3
Schlafsäle für Mädchen
33
Gebäude mit Solaranlagen

Mitwirken

Das CmiA Community Kooperationsprogramm ist eine Erfolgsgeschichte, die Sie als Partner der Nachfrageallianz weiterschreiben können. Ihr Unternehmen möchte Förderer des CmiA Community Kooperationsprogramms werden? Kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail: info@abt-foundation.org


Alle Beteiligten profitieren

  • Die Kleinbauern und ihre Familien gestalten die Projekte, die ihnen zugutekommen, direkt mit und erhalten Unterstützung in Bereichen, die ihre Lebensqualität wesentlich verbessern können.
  • Die Förderer des Programms tragen mit ihren Mitteln direkt dazu bei, die Lebensbedingungen in den Dorfgemeinschaften zu verbessern und können mithilfe von Wirkungsmessungen über ihr soziales und ökologisches Engagement berichten.
  • Alle Beteiligte schaffen einen echten Mehrwert in den Baumwollanbaugebieten Afrikas.