Cotton made in Africa setzt sich gegen Plastikmüll in Afrika ein

20.10.2019

Neues Projekt in Mosambik gestartet

Kenia, Ruanda und neuerdings auch Tansania: In vielen Ländern Afrikas sind Plastiktüten bereits verboten – während in Deutschland wohl erst ab 2020 keine Tüten mehr an den Ladenkassen ausgegeben werden dürfen. Allerdings ist der Plastikmüll ein großes Problem in Afrika. Aus diesem Grund hat Cotton made in Africa (CmiA) im April 2019 ein neues Projekt gestartet.

In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Baumwollgesellschaft JFS in Mosambik wurde ein Abgabesystem für leere Pestizid-Behälter aus Plastik geschaffen. Das Prinzip dahinter funktioniert wie folgt: An 220 Sammelstellen sammelt die Baumwollgesellschaft seit April alte Behälter ein und verkauft sie anschließend an ein regionales Recycling-Unternehmen. Einnahmen aus dem Verkauf kommen den Dorfbewohnern zu Gute. Für jeden gesammelten und abgegeben Behälter erhalten sie einen kleinen Geldbetrag als Aufwandsentschädigung ausgezahlt. Der darüber hinaus erwirtschaftete Gewinn fließt zurück in das Projekt – und sorgt dafür, dass es sich langfristig weiterentwickeln kann. Bis zu 20.000 Bäuerinnen und Bauern aus den umliegenden Dörfern können so ihr Einkommen aufbessern. Und die Behälter landen nicht in der kostbaren Natur, sondern werden umweltgerecht entsorgt und von einem lokalen Unternehmen recycelt.

An den Sammelstellen arbeiten über 220 Frauen aus den Dorfgemeinschaften – unter ihnen Baumwollbäuerinnen sowie andere Dorfbewohnerinnen. Sie ließen sich zu sogenannten „Eco-Activists“ ausbilden und haben gelernt, wie sie mit den Kanistern sicher umgehen. Dafür haben sie eine spezielle Ausrüstung bekommen: T-Shirt, Trainingsmaterial, Mundschutz, Handschuhe und Seife, um sich nach dem Einsatz zu waschen.

Radio-Sendungen, ein Erklärfilm und natürlich die „Eco-Activists“ selber machen das Projekt bekannt und sorgen dafür, dass die Bäuerinnen und Bauern sowie alle anderen Dorfbewohner bewusster mit dem Plastikmüll umgehen. Sie lernen anhand des Projekts, wie sehr die richtige Entsorgung ihnen und der Umwelt zu Gute kommt. Venancio Airone ist einer von ihnen und freut sich darüber. Der Baumwollbauer berichtet, wie gut es bei seinen Kolleginnen und Kollegen ankommt. „Und es ist gut für mich, weil ich die Behälter jetzt anders entsorge – viel besser als sie in den Fluss zu werfen oder sie zu verbrennen.“

Auch für die 28-jährige Baumwollbäuerin Elis Pedro Manuel ist das Sammel- und Recycling-Projekt ein Fortschritt: „Es ist gut für uns Bauern und für unsere Böden. Früher mussten wir die Behälter vergraben und verbrennen. Heute wissen wir, wie sehr das unserer Umwelt schadet und dass wir damit unsere eigenen Böden weniger fruchtbar machen“, sagt sie.

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