Im Gespräch mit Christina Gath, Redaktionsleiterin des COUCH Magazins, über das Thema Nachhaltigkeit in der aktuellen Medienlandschaft.
Welche Rolle spielt das Thema nachhaltige Mode in Ihrem Magazin für Ihre Leserschaft? Welche Resonanz erhalten Sie dabei von Ihren
Leserinnen und Lesern?
Nachhaltiger Lifestyle spielte für COUCH von Beginn an eine große Rolle. Gut zwei Drittel unserer Leserinnen haben starkes Interesse an umweltschonenden und fair gehandelten Produkten. Der große Boom hat uns tatsächlich bereits vor zwei Jahren dazu bewogen, mit der „COUCH Green Issue“ der Nachhaltigkeit ein ganzes Sonderheft zu widmen.
„Wir wollten das Thema endgültig aus seiner Nische holen und ohne den kleinsten erhobenen Zeigefinger in unsere Lebenswelt transferieren.
Ökologisches Denken und Handeln ist für uns keineswegs konsumfremd und es geht weniger darum, was man falsch oder nicht macht, sondern in erster Linie um Wissensvermittlung und den Spaß dabei!“
Wie beurteilen Sie das künftige Potenzial des Themas für Ihre Branche – nur ein kurzweiliger Hype oder ein langfristiger Trend?
Das ist definitiv kein kurzfristiger Trend! Es ist großartig mit anzusehen, wie sich alle bemühen, selbst kleine Routinen und gelernte Arbeitsstrukturen neu zu denken. Jeder Erfolg in diese Richtung hilft ein kleines Stückchen weiter, jedes Mikrogramm eingespartes Plastik macht Sinn, jeder zusätzliche Cent, der einer Familie in Afrika zugutekommt, verdient Applaus.
Welche Aspekte der Arbeit von Cotton made in Africa sind Ihnen im Jahr 2019 besonders in Erinnerung geblieben?
Weit vor der Einführung des „Grünen Knopfes“ hat CmiA mir erste Denkanstöße für Fair-FashionSiegel gegeben. Ich habe viel dazugelernt über die Herstellung von Baumwolle, Ökosysteme von Kleinbauern, den Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ und darüber, wie einfach sich Umwelt- und soziale Standards verknüpfen und verbessern lassen. Wenn ich auf die Liste der Unternehmen schaue, die inzwischen am gleichen Strang ziehen, bin ich beeindruckt von der Bandbreite des Umdenkens: von Hugo Boss über s.Oliver bis hin zu Tchibo – alle legen inzwischen Wert auf nachhaltig produzierte Baumwolle und Transparenz in den Herstellungsketten. Heutzutage ist es deshalb weder Nische noch eine Geld- oder Stilfrage, sich ein fair gehandeltes Kleidungstücke leisten zu können.