Interview mit Malicky Boaz

29.06.2022

Malicky Boaz, ein junger Fotograf aus Tansania, fotografiert leidenschaftlich gern die Natur, Wildtiere, Landschaften wie auch Lebensstile. Vor fünf Jahren beschloss er, die Fotografie zu seinem Beruf zu machen, um eine völlig neue Perspektive des Alltagslebens festzuhalten. Im Interview nimmt er uns mit auf eine Reise nach Tansania, wo er Aufnahmen zu Cotton made in Africa Organic gemacht hat, und stellt uns die virtuelle Kunstszene seiner ostafrikanischen Heimat vor.

Im Auftrag von CmiA haben Sie Kleinbauern, Mitarbeiter der Baumwollentkörnungsfabrik und Beschäftigte von Alliance, einer CmiA-zertifizierten Baumwollgesellschaft, porträtiert und damit der Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen von Cotton made in Africa und der dazugehörigen Biobaumwollproduktion gewährt. Wie haben Sie sich Ihren Protagonisten genähert, die zuvor kaum oder noch nie vor einer Kamera gestanden hatten?

Ich bin sehr kommunikationsfreudig und komme dadurch mit den Porträtierten schnell ins Gespräch. Ich mache ein paar Witze und schaffe auf diese Weise bereits vor den Aufnahmen eine freundliche Atmosphäre. Das hilft den Menschen, sich vor der Kamera wohler zu fühlen, vor allem, wenn sie zuvor noch nie fotografiert wurden.

Sind Ihnen bestimmte Erlebnisse oder Begegnungen bei den Fotosessions besonders in Erinnerung geblieben?

Der Einblick in die Welt der Baumwollbauern war wirklich hochinteressant. Aufgrund ihrer unverstellten Persönlichkeit waren sie zunächst etwas zurückhaltend, und ich bemerkte, dass den meisten von ihnen etwas unwohl vor der Kamera war. Manche meinten, sie seien nicht fotogen und nicht wert, fotografiert zu werden. Als wir aber partnerschaftlich zusammenarbeiteten und die Ergebnisse sahen, war das Eis schnell gebrochen, und ich konnte ihre harte Arbeit, ihre Persönlichkeiten und gewisse Aspekte ihrer Lebensgeschichten einfangen. Bei den Fotoshootings hat mich jeder noch so kleine Fortschritt inspiriert.

Jeder Fotograf hat seine ganz eigene Bildsprache. Wie würden Sie Ihre eigene mit Blick auf die Arbeit für Cotton made in Africa beschreiben?

Die Farben in meinen Fotos erzählen eine Geschichte. Vor allem warme und kräftige Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und machen die Bilder interessanter und visuell beeindruckender. Deswegen sind dunkle und stimmungsvolle Farben ein wichtiger Aspekt der Kampagne.

Sie sind Teil einer sehr lebendigen Kunst- und Kulturszene in Tansania. Was zeichnet diese Szene Ihrer Meinung nach aus, und wie entwickelt sie sich derzeit?

Tansania ist ein lebendiges Land, das sich rapide entwickelt. Während der Pandemie habe ich viele inspirierende und kreative Initiativen gesehen. Die junge Generation des Landes ist vor allem in den Bereichen Musik und Digitale Kunst aktiv. Die Fotografie als Kunstform steht hingegen noch ganz am Anfang, und ich sehe es als meine Pflicht an, diese Kunstform mit Leidenschaft weiterzuentwickeln. In Daressalam gibt es mehrere privat organisierte Kunstinitiativen, zum Beispiel den Nafasi Art Space. An diesem Ort können Gleichgesinnte gemeinsam lernen und kreativ tätig sein. Diese Initiativen sind es wert, gesehen und unterstützt zu werden.

Sie haben die Menschen getroffen, die die Baumwolle für unsere Kleidung herstellen und einen Einblick in ihr Alltagsleben bekommen. Was ist Ihre persönliche Botschaft an die Verbraucher auf der ganzen Welt, die täglich Baumwollkleidung tragen?

Baumwollkleidung ist nicht nur etwas zum Anziehen, denn sie besitzt eine Geschichte und besondere Eigenschaften. Daher können die Kunden sie mit Stolz tragen. Angesichts meiner Erfahrungen mit den Baumwollbauern und dessen, was sie mir von ihren Leben erzählt haben, möchte ich alle Verbraucher auf der ganzen Welt dazu beglückwünschen, dass sie sich für nachhaltige Kleidung entscheiden und ihnen sagen: „Ihr tragt nicht einfach nur Kleidung aus Baumwolle, sondern ihr tragt auch zu einem besseren Leben der Menschen bei!“

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