Interview mit John Tembo

22.07.2024

Alliance Ginneries Ltd. Sambia wurde für die Saison 2022/2023 erfolgreich CmiA Organic verifiziert. Durch die Unterstützung der AbTF konnte das Unternehmen die Bäuer*innen bei der Einführung der Praktiken im organischen Baumwollanbau wirkungsvoll fördern.

Warum haben Sie sich in Sambia dazu entschieden, 2020 auf nachhaltigen Baumwollanbau umzusteigen?

Die meisten Baumwollbäuer*innen in Sambia produzieren bereits organische Baumwolle, weil sie im Grunde genommen natürliche Anbaumethoden anwenden. Bei Alliance Ginneries Limited haben wir beschlossen, einen Schritt weiterzugehen: Wir investieren in organischen Baumwollanbau, um solche landwirtschaftlichen Praktiken einzuführen, die die Faktoren minimieren, die zur Beschleunigung des Klimawandels beitragen. Außerdem sind wir davon überzeugt, dass die langfristigen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des organischen Anbaus im Vergleich zum konventionellen Anbau überwiegen.

Was waren die besonderen Highlights und größten Herausforderungen bei diesem Projekt?

In der Anfangsphase des Projekts gab es eine ganze Reihe von Herausforderungen. Zunächst einmal war der ursprüngliche Standort für den Baumwollanbau nicht geeignet, weswegen wir für die Saison 2021/2022 die Provinz Lusaka für die Implementierung auswählten. Weil wir mit dieser Art des Anbaus und dem anspruchsvollen Verifizierungsverfahren nicht ausreichend vertraut waren, gelang es uns jedoch nicht, in dieser Saison die Verifizierung zu erhalten. Davon unbeeindruckt, betrieben wir aber auch in der Saison 2022/2023 organischen Baumwollanbau. Mit Unterstützung der AbTF gelang es uns, unsere Mitarbeiter*innen vor Ort, die so genannten Lead Farmer, wie auch alle anderen Vertragsbäuer*innen, in den empfohlenen Best Practices für nachhaltigen Baumwollanbau zu schulen.
Diese Unterstützung ging so weit, dass wir den Bäuer*innen die notwendigen Werkzeuge und Betriebsmittel zur Verfügung stellten, damit sie erfolgreich Bio-Baumwollsaatgut gemäß den Bio-Zertifizierungsstandards produzieren können. Dazu gehörte auch, dass wir Saatgut für Lockpflanzen und leere Fässer für die Verarbeitung von Dung bereitgestellt und Trainingsmaterialien für eine erfolgreiche Schulung der Bäuer*innen gedruckt haben, die unsere Mitarbeitenden vor Ort durchgeführt haben.

Die von der AbTF bereitgestellten Mittel ermöglichten auch die Durchführung von Feldtagen für Farmer*innen, bei denen Fachwissen über nachhaltigen Baumwollanbau vermittelt wurde. Wie hat dies zum Erfolg des Projekts beigetragen?

Die Farmer-Feldtage spielten eine entscheidende Rolle bei der Weitergabe von Fachwissen – sowohl an die Bäuer*innen in den Gemeinschaften, in denen das Projekt implementiert wurde, als auch in anliegenden Gemeinschaften. Bis zu einem gewissen Grad erkannten selbst Farmer*innen, die nicht an dem Projekt teilnahmen, die Vorteile des organischen Anbaus und konnten diese Methode auf ihren Feldern ausprobieren. Der gegenseitige Austausch unter den Bäuer*innen wurde ebenfalls verbessert, da die Erzeuger*innen von Bio-Baumwolle die Möglichkeit erhielten, anderen Kolleg*innen die verschiedenen Praktiken des organischen Baumwollanbaus zu erklären. Weil sie ein breiteres Publikum ansprachen, darunter Beratende von Behörden sowie zivile und lokale Führungskräfte, erhöhte das die Bedeutung der Farmer-Feldtage auf breiterer Ebene.

Wie profitieren Ihrer Meinung nach die Baumwollbäuer*innen in Sambia vom organischen Baumwollanbau?

Die meisten von ihnen betreiben den Anbau in kleinem Rahmen mit begrenzten Ressourcen; das heißt, sie können es sich nicht ohne Weiteres leisten, Kunstdünger zu kaufen, um ihre Erträge zu steigern. Durch organischen Baumwollanbau hingegen können die Bäuer*innen ihre Erträge zu geringeren Kosten steigern und zugleich von weiteren Vorteilen profitieren, darunter der Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und -struktur für eine nachhaltige Landnutzung, die Minimierung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzenproduktivität und die Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes.

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JOHN TEMBO
Leiter der Abteilung Operations, Alliance Ginnieries Ltd. Zambia

„Wir sind überzeugt, dass die langfristigen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des organischen Anbaus überwiegen.”

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