JUSTYNA WERYK
Managerin für nachhaltige Entwicklung, LPP
„CmiA ist für uns eine wichtige Beschaffungsquelle für Baumwolle mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck in einer zuverlässigen Wertschöpfungskette.“
In mehr als 30 Jahren hat sich das polnische Bekleidungsunternehmen LPP laut eigenen Angaben zum größten Modeunternehmen in Mittel- und Osteuropa mit Marken wie Reserved, Mohito und Sinsay entwickelt. Im Jahr 2022 wurde LPP Partner von CmiA, um seine Umweltauswirkungen zu mindern und mehr Transparenz in der Baumwoll-Wertschöpfungskette zu erreichen. 2023 stieg bei LPP die Nachfrage nach CmiA-verifizierter Baumwolle, und Justyna Weryk, die Managerin für nachhaltige Entwicklung bei LPP, ist überzeugt, dass sie in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
Frau Weryk, 2019 verkündete LPP seine Nachhaltigkeitsstrategie ‚For People For Our Planet‘. Was sind deren Ziele, Erfolge sowie größten Herausforderungen und welche Rolle spielt CmiA-Baumwolle dabei?
Unsere Strategie für nachhaltige Entwicklung basiert auf vier Säulen: nachhaltige Produkte und Produktion, Chemikaliensicherheit bei der Herstellung, kontrollierter Kunststoff und nachhaltige Entwicklung an den Hauptstandorten sowie im Retail-Netz. CmiA spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung unserer strategischen Ziele in Bezug auf das Angebot von Produkten mit geringeren Umweltauswirkungen für unsere Kunden, denn der Beschaffungsprozess von Rohmaterialien für die Herstellung von Stoffen hat einen großen Anteil am ökologischen Fußabdruck der Bekleidungsbranche. Baumwolle spielt eine bedeutende Rolle in unserem Sortiment und wird in etwa 45 % unserer Kollektionen verarbeitet. Mit dem Beitritt zur Gruppe der CmiA-Partner im Jahr 2022 wollten wir eine geeignete, zuverlässige und transparente Quelle für Baumwolle erschließen. Gleichzeitig bekamen wir damit einen starken Partner für die regelmäßige Beschaffung der von uns benötigten Rohstoffe in guter Qualität zu einem angemessenen Preis. Darüber hinaus bietet uns das Massenbilanzsystem eine zuverlässige Möglichkeit, eine bestimmte Menge CmiA-Baumwolle zu beziehen und sie bei Bedarf mit sonstiger Baumwolle in der Lieferkette zu mischen. Mit CmiA erhalten wir zudem detaillierte Daten über den ökologischen Fußabdruck von CmiA-Baumwolle, einschließlich ihrer Treibhausgasemissionen.
Im Jahr 2023 hat LLP 48 Millionen Teile gemäß dem CmiA-Massenbilanzsystem umgesetzt. Das ist eine deutliche Ausweitung Ihrer Nachfrage nach CmiA-Baumwolle gegenüber dem Vorjahr. Was sind die Gründe dafür?
Wie ich bereits erwähnt habe, ist CmiA für uns eine wichtige Beschaffungsquelle für Baumwolle mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck in einer zuverlässigen Wertschöpfungskette. Weil davon nicht nur die Umwelt, sondern auch Baumwollproduzent*innen und lokale Gemeinschaften profitieren, hilft uns das, die Ziele unserer Strategie für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Im Rahmen unserer Bemühungen, unseren Kund*innen Kleidung mit geringeren Umweltauswirkungen anzubieten, setzen wir uns immer ehrgeizigere Ziele in Bezug auf die Verwendung von bevorzugten Materialien. Unsere gestiegene Nachfrage nach CmiA-Baumwolle hängt mit diesen Zielen zusammen, und wir planen, diesen Trend in den kommenden Jahren fortzuführen.
Wie reagieren Sie als Unternehmen auf die gestiegenen Ansprüche der Gesetzgebung und Kund*innen an Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette, und inwiefern kann Sie Cotton made in Africa hier unterstützen?
Wir legen großen Wert auf Transparenz und Glaubwürdigkeit. Daher haben wir 2023 unsere Liste der bevorzugten Materialien aktualisiert und nur noch zwei Kategorien von Stoffen aufgenommen: recycelte Stoffe und Stoffe, für die wir Zugang zu überprüfbaren Daten über ihren ökologischen Fußabdruck haben. Dies reduziert unsere Abhängigkeit von Primärmaterialien und lenkt gleichzeitig unseren Fokus auf den Recyclingprozess für Sekundärmaterialien (Altkleider oder PET-Flaschen). Zum einen ist die Quote von CmiA bei Treibhausgasemissionen niedriger als im weltweiten Durchschnitt, zum anderen garantiert der Standard, dass die erzielten Einnahmen am Herstellungsort des Rohstoffs reinvestiert werden.
Werden Sie Ihre Nachhaltigkeitsstrategie zukünftig weiter ausbauen, und welche Ziele verfolgen Sie mit Cotton made in Africa in den kommenden Jahren?
Gemäß unserer Dekarbonisierungsstrategie gehen wir davon aus, dass wir unsere Treibhausgasemissionen, die durch den Kauf von Waren und Dienstleistungen entstehen, bis 2030 um 51,6 % reduziert haben werden. Dies wollen wir unter anderem dadurch erreichen, dass wir noch mehr konventionelle Materialien durch Alternativen ersetzen. CmiA ist einer der Partner, die uns helfen, unsere Emissionen zu verringern und unsere Ziele für 2030 zu erreichen. Unsere Nachfrage nach CmiA-Baumwolle wird sicherlich weiter steigen.