Julia Starp setzt auf Cotton made in Africa

21.02.2012

Das Thema Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren zu einer gesellschaftlichen Strömung entwickelt. Während „Sustainable Fashion“ noch vor ein paar Jahren eine Nische darstellte, sind trendige Designs mit nachhaltigem Charakter aus der gegenwärtigen und zukünftigen Modeszene nicht mehr wegzudenken. Dass Exklusivität und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind, sondern sich im Gegenteil perfekt ergänzen, zeigt auch die erfolgreiche Hamburger Jungdesignerin Julia Starp in ihren neuen Entwürfen. Die 29-Jährige hat exklusiv für OTTO die achtteilige Frühjahr/Sommer Kollektion „ECOREPUBLIC by Julia Starp“ kreiert. Neben Bio-Baumwolle findet in der Linie auch Baumwolle Verwendung, die die Initiative Cotton made in Africa unterstützt. Die Kollektion zeigt einmal mehr, dass nachhaltige Mode mit Stil überzeugt. In unserem Interview spricht die junge Hamburgerin, die 2009 ihr eigenes Label „Julia Starp Modedesign“ gegründet hat, über die Chancen und Herausforderungen von „Sustainable Fashion“.

Frau Starp, bitte ergänzen Sie: Nachhaltige Mode bedeutet für mich…

Mode wie jede andere auch — nur mit schönen und spannenden Geschichten, die gerne erzählt werden können.

Was hat Sie ursprünglich dazu bewogen, Sustainable Fashion zu kreieren?

Ich finde daran vor allem die Herausforderung, aus eingeschränkten Möglichkeiten etwas Neues zu kreieren, besonders spannend. Natürlich ist hier aber immer auch der Gedanke präsent, zu wissen, wo meine Rohstoffe herkommen.  

Als ich mein Studium an der Hamburger Modedesign-Akademie JAK im Jahr 2005 beendet habe, war nachhaltige Mode von ihrem Rohstoff ausgehend noch nicht wirklich ein Thema. Trotzdem habe ich mich bereits zu Studienzeiten dafür interessiert, meine Materialien selbst zu entwickeln und herzustellen. So habe ich ganze Tage und Nächte an der Strickmaschine und am Webstuhl gesessen, um die richtigen Stoffe für meine Kreationen herzustellen.

Sehen Sie sich als Vorbild für junge Designer, die Sustainable Fashion kreieren möchten?

Nein, ich sehe mich nicht direkt als Vorbild. Aber vielleicht bietet meine Mode einen Anreiz für Nachwuchsdesigner, sich ebenfalls in diese Richtung der Mode zu entfalten.

Welche speziellen Herausforderungen gibt es denn speziell bei der Kreation nachhaltiger Mode?

Es wird inzwischen immer einfacher, nachhaltige Mode zu kreieren, die Hürden werden kleiner. Bis vor kurzer Zeit war die Herausforderung, Materialien aus nachhaltig angebauter Baumwolle zu beschaffen, noch sehr viel größer als heute. Mittlerweile gibt es aber einige Firmen, die sich gerade auf diesen Bereich spezialisiert haben und eine tolle Vielfalt der Rohstoffe anbieten können. In einigen Spezialgebieten wie beispielsweise bei Watteline und Einlagen gibt es aber immer noch einen hohen Nachholbedarf.

Ist Ihrer Ansicht nach die Nachfrage nach und das Interesse an nachhaltiger Mode gestiegen? Ist die Vermarktung einfacher geworden?

Auf jeden Fall! Die Vermarktung ist sicher leichter geworden, da nachhaltige Mode in den meisten Haushalten kein Fremdwort mehr ist. Die Kunden haben eine Vorstellung von diesem Begriff und sehen ihn als positive Ergänzung. Das Interesse an „grüner Mode“ ist meiner Meinung nach im Allgemeinen gestiegen. Dennoch hat der Kunde den Anspruch, sich nicht einfach nur auf Nachhaltigkeit des Begriffs wegen zu stürzen, sondern will sich selbst im Design des Kleidungsstücks auch wiederfinden können.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung auf dem Modemarkt?

Der Trend entwickelt sich zu einer Selbstverständlichkeit. Ich gehe davon aus, dass Nachhaltigkeit in der Mode recht schnell auch im Massenmarkt ankommen wird. Dann muss nicht mehr darüber gesprochen werden, dass etwas nachhaltig ist — das ist zumindest mein Wunsch.

Warum haben Sie sich bei Ihrer aktuellen Kollektion für Cotton made in Africa  entschieden

Cotton made in Africa ist eine spannende Initiative, die Kleinbauern in Afrika die Möglichkeit gibt, ihre Produkte auf dem Weltmarkt zu verkaufen und sie dabei unterstützt, den Rohstoff nachhaltig anzubauen. Die Initiative schafft so eine spannende Geschichte hinter dem Produkt — die eines jeden Bauern. Das macht die Mode von CmiA zu etwas Besonderem. Außerdem hat mich die Baumwolle von CmiA besonders positiv überrascht — die Qualität ist toll.

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