Muhammad Yunus: „Sozialen Unternehmen gehört die Zukunft“

07.07.2011

Prof. Muhammad Yunus‘ Idee, die Ärmsten der Welt mit Mikrokrediten dabei zu unterstützen, sich mit eigener Kraft aus ihrer schwierigen Situation zu befreien, brachte dem Ökonom aus Bangladesch im Jahr 2006 den Friedensnobelpreis ein. Unternehmerisch motivierte und zugleich sozialorientierte Entwicklungsansätze wie die der Aid by Trade Foundation und ihrer Initiative Cotton made in Africa befürwortet Yunus ausdrücklich. Er ist der Meinung: „Sozialen Unternehmen gehört die Zukunft.“

Muhammad Yunus gilt für viele Menschen weltweit als der „Anwalt der Armen“. Seine im Jahr 1983 in Bangladesch gegründete Grameen Bank vergibt Kleinstkredite an die Ärmsten im Land, damit sie sich ein Geschäft aufbauen und selbstständig ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Mehr als 7,5 Millionen Kreditnehmer kann die Bank inzwischen vorweisen. Ein Großteil von ihnen sind Frauen; die Darlehen entsprechen umgerechnet teilweise nicht mehr als 5 Dollar. Mehr braucht es oft nicht, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. „Menschen einfach nur Spendengelder zu geben, beraubt sie jeglicher Initiative zur Selbsthilfe. Ziel muss es sein, den Menschen zu helfen, sich selbstständig zu machen,“ so Professor Yunus

Bis heute gilt Yunus‘ Idee als eines der zentralen Instrumente zur Armutsbekämpfung. Entscheidend dabei ist, so Yunus, dass das wirtschaftliche Interesse nicht allein auf  Gewinnmaximierung abzielt, sondern auch darin liegen muss, dem Nutzen der Menschen zu dienen. „Erst wenn soziale Werte in der Marktwirtschaft etabliert werden, funktioniert diese auch für die Ärmsten der Armen.“ Deshalb sieht der 71-Jährige soziale Unternehmen zukünftig im Vorteil.

Der Gewinn, den ein Unternehmen erzielt, wird  bei einem Social Business an diejenigen zurückgegeben, die ihn zuvor erwirtschaftet haben. Wie etwa bei der Initiative Cotton made in Africa, die ihren Gewinn in Form von Schulungen und Gewinnrückzahlungen an die teilnehmenden Bauern abführt.

Yunus betonte bei seinem Besuch der Aid by Trade Foundation am 07. Juli, dass Cotton made in Africa  auf eindrucksvolle Weise demonstriert, wie ein Social Business die Ärmsten dazu befähigt , sich selbst zu helfen: „Die Initiative lässt eine Win-Win-Situation für die teilnehmenden Kleinbauern und die Partner der Nachfrageallianz entstehen und zeigt so, wie sozialverträglicher Handel mit Entwicklungsländern für alle Beteiligten zum Erfolg werden kann.“

Anlässlich seiner Reise nach Hamburg diskutierte Prof. Yunus mit den Mitarbeitern der Stiftung über die Prinzipien des Social Business-Gedankens und informierte sich über die Fortschritte der Cotton made in Africa Initiative.

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