Elias Bonomali ist einer von rund 150.000 Baumwollbauern in Malawi. Er hat geschafft, worauf viele andere noch hinarbeiten: Durch die Zusammenarbeit mit Cotton made in Africa und tägliche harte Arbeit auf dem Baumwollfeld hat Bonomali es geschafft sich ein besseres Leben aufzubauen — mit einem Fahrrad, einem Mobiltelefon und einem soliden Haus.
Eine Wohnung von durchschnittlich 85m², ein Smartphone, ein Auto — in Deutschland keine Besonderheiten. Nur wenige müssen auf diese oder ähnliche materielle Besitztümer verzichten. In Malawi ist die Welt eine andere. Der Großteil der rund 14 Millionen Einwohner lebt von weniger als 1,25 US Dollar am Tag — und damit unterhalb der Armutsgrenze. Nach dem Human Development Index der Vereinten Nationen gehört der kleine, südostafrikanische Binnenstaat zu den 15 ärmsten Ländern der Welt. Bis auf eine Nord-Süd-Verbindung sind die Straßen kaum befahrbar, häufige Überschwemmungen ziehen Versorgungsprobleme nach sich. Um diese Lebensumstände nachhaltig zu verbessern, arbeitet die Initiative Cotton made in Africa mit Baumwollbauern des Landes zusammen und trägt somit durch Handel zur Armutsbekämpfung bei.
Elias Bonomalis ist einer von denen, die von dieser Zusammenarbeit bereits profitieren konnten. Er ist stolzer Besitzer eines neuen Hauses, das er sich eigenständig erwirtschaftet hat. Auf seinem 0,7 Hektar großen Feld, was etwa der Größe eines Fußballfeldes entspricht und für malawische Verhältnisse sehr groß ist, baut Bonomali unter anderem Baumwolle an. In Schulungen hat er gelernt, wie man das Feld nachhaltig bewirtschaftet. Dazu gehören Maßnahmen, die unmittelbar auf die nächste Ernte abzielen: Wie man einen Acker bestmöglich vorbereitet, wann der optimale Zeitpunkt für die Ausbringung der Baumwollsaat ist und wie man Unkraut entfernt. Bonomali weiß aber auch, wie wichtig es ist, den Anbau langfristig zu planen. Um den Boden bedeckt zu halten und einer hohen Verdunstung vorzubeugen, mulcht er sein Feld; um die notwendigen Nährstoffe im Boden zu erhalten, betreibt er Fruchtwechsel. Dies trägt insgesamt zur Schonung der Ressourcen bei, wovon der Kleinbauer wieder unmittelbar profitieren kann.
Gemeinsam mit den Partnern vor Ort, der Baumwollgesellschaft Great Lakes Cotton und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), unterstützt Cotton made in Africa in Malawi rund 60.000 Kleinbauern dabei, ihre Baumwolle effizienter anzubauen, bessere Ernten zu erwirtschaften und dadurch ein höheres Einkommen zu erzielen. Schon in seinem ersten Jahr als Teilnehmer des Programmes, in der Saison 2010/11, erntete Elias Bonomali 1.260 Kilogramm Baumwolle. Einen so großen Ertrag zu erwirtschaften, erfordert harte Arbeit: Jeden Morgen gegen 5 Uhr geht der gläubige Moslem zum Beten in die Moschee und gleich danach beginnt der beschwerliche Arbeitsalltag auf dem Baumwollfeld. Erst abends um 18 Uhr macht er Feierabend. „Ich habe immer davon geträumt, ein besseres Haus zu haben. Das hat mich motiviert besonders hart zu arbeiten“, sagt der Kleinbauer, der sein Feld ganz allein bewirtschaftet. „Dank der Beratung der Great Lakes Cotton Gesellschaft konnte ich mit meiner Baumwolle knapp 230.000 Malawi Kwacha verdienen.“ Den Großteil der umgerechnet etwa 1.380 Euro hat der Baumwollbauer in sein neues Haus investiert. Backsteinwände, ein solides Dach und Glasfenster haben seine Lebensbedingungen erheblich aufgewertet. „Die Teilnahme an CmiA hat meinen Lebensstil verändert. Mein Leben ist jetzt besser. Ich schlafe in einem Haus mit Blechdach, nicht in einer Hütte mit einem Strohdach, durch das der Regen eindringt.“
Neben seinem neuen Haus konnte sich Elias Bonomali von seiner ersten Ernte als CmiA-Baumwollbauer außerdem ein Fahrrad und ein Mobiltelefon kaufen. Neben den materiellen Gütern und der Erleichterung, die sie Bonomali bei der Arbeit und im Alltag bescheren, freut sich der Malawier aber vor allem über eines: Das Ansehen, das er in seinem Dorf gewonnen hat. „Die Menschen hier reden jetzt über mich; ich bin jetzt ein berühmter Mann, der von den anderen Bauern um Rat gefragt wird, wenn es um Baumwollanbau geht.“