Aid by Trade Foundation setzt sich für die gerechte Bewertung von Naturfasern ein und wird neues Mitglied der Initiative “Make the Label Count“

05.11.2024

Hamburg, 05.11.2024. Die Aid by Trade Foundation (AbTF) tritt der Initiative „Make the Label Count“ bei, ein Bündnis von Naturfaserherstellern, Standardorganisationen und Umweltgruppen, das dafür eintritt, die Nachhaltigkeitsangaben für Textilien in der EU fair und glaubwürdig zu gestalten. In ihrem Beitritt zu „Make the Label Count“ sieht die von Prof. Dr. Michael Otto gegründete Stiftung einen notwendigen Schritt, um sich für eine faire und transparente Beurteilung von Nachhaltigkeitsaussagen am Produkt einzusetzen.

„Make the Label Count“ wurde als Reaktion auf die Entwicklung neuer EU-Regulierungen für Nachhaltigkeitsaussagen am Produkt gegründet. Mit den Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCRs) möchte die EU-Kommission Forderungen nach Vereinheitlichung, Standardisierung und Vergleichbarkeit der Umweltleistung von Produkten entsprechen. „Wir begrüßen die aktuellen Bestrebungen der EU gegen Greenwashing in der Produktwerbung vorzugehen, sodass nachhaltig verifizierte Aussagen getroffen werden. Der aktuelle Product Environmental Footprint der EU führt Verbraucherinnen und Verbraucher allerdings in die Irre,“ erklärt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation und ergänzt, „In der jetzigen Form sorgen die Regulierungen für eine Bevorzugung von Textilfasern, die aus fossilen Energieträgern wie Erdöl hergestellt werden, und benachteiligen Naturfasern wie Cotton made in Africa-Baumwolle und The Good Cashmere Standard verifizierte Kaschmirfasern, die umweltschonend produziert sowie biologisch abbaubar sind und recycled werden können.“

PEF soll das „Green Business“ fördern. Die Methodik dazu liefern die Product Environmental Footprint Category Rules (PEFCRs), die Naturfasern deutlich benachteiligen. Denn die PEFCRs beurteilen in ihrer jetzigen Form synthetische Fasern hinsichtlich Nachhaltigkeit positiver als Naturfasern wie nachhaltig produzierte Baumwolle oder Kaschmirfasern, da sie weder alle Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe für die Produktion von bspw. Polyesterfasern, noch die Langzeitfolgen des Plastikmülls und der Mikroplastikpartikel, die als Endprodukte in unserer Umwelt landen, berücksichtigen.

Gemeinsam mit weiteren Akteuren fordern die Aid by Trade Foundation und Make the Label Count nun die Methodologie hinter der Bewertung zu reformieren, um eine solide Grundlage für eine vollständig transparente Verbraucherinformation zu schaffen und der Industrie zu helfen, den von der EU angestrebten ökologischen Wandel zu vollziehen. Dalena White, Pressesprecherin von Make the Label Count, konkretisiert: „Die EU muss in ihrer PEF-Methodik neben der sozio-ökonomischen Dimension, die die Rohstoffproduktion für zahlreiche Produzent*innen hat, angemessen berücksichtigen, dass erdöl-basierte Materialien wie Polyester Berge an Plastikmüll produzieren und kleinste Mikroplastikpartikel in unsere Gewässer und Böden spülen. Daher sollten Aspekte wie Mikroplastikemissionen, Plastikmüll und Circularity dringend in die Bewertung aufgenommen werden.“

 

Über Cotton made in Africa
Cotton made in Africa® (CmiA) ist ein international anerkannter Standard für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika und vernetzt afrikanische Kleinbäuer*innen mit Handelsunternehmen und Modemarken entlang der globalen Textilwertschöpfungskette. Ziel der Initiative ist es, die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von Kleinbäuer*innen in Afrika samt ihren Familien zu verbessern. Darüber hinaus profitieren auch die Beschäftigten der Entkörnungsfabriken von besseren Arbeitsbedingungen. Erfahren Sie mehr auf: cottonmadeinafrica.org.

Über die Aid by Trade Foundation:
Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren verifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa® (CmiA), Cotton made in Africa Organic® (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard® (RCS) und The Good Cashmere Standard® (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die verifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.

Über Make the Label Count:
Make the Label Count ist eine globale Koalition, die 46 Naturfaserproduzenten, Hersteller, Marken und Umweltgruppen vertritt. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Angaben der Mode- und Textilindustrie glaubwürdig und korrekt sind, damit Konsument*innen in der EU fundierte Entscheidungen über die Kleidung treffen können, die sie tragen. Make the Label Count wurde 2021 ins Leben gerufen und unterstützt die ehrgeizigen Vorschläge der Europäischen Union für nachhaltige Textilien. Die Organisation leistet einen aktiven Beitrag zur Arbeit der politischen Entscheidungsträger*innen, um die negativen Auswirkungen der Modeindustrie auf die Menschen und den Planeten zu mindern. Erfahren Sie mehr unter: www.makethelabelcount.org

Pressekontakt:
Holger Diedrich E-Mail: holger.diedrich@abt-foundation.org | www.aidbytrade.org

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