CmiA-Baumwolle spart Wasser und Treibhausgasemissionen

06.11.2014

Fraunhofer Institut und SLE der Humboldt Universität bestätigen: „Cotton made in Africa-Baumwolle reduziert die negativen Auswirkungen auf den Klimawandel“

Für Ulrike Bos vom Fraunhofer Institut und Dr. Susanne Neubert vom Seminar für ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt Universität Berlin steht fest: „Der Anbau von CmiA-Baumwolle hat im Vergleich zu konventioneller und bewässerter Baumwolle geringere Auswirkungen auf die Umwelt: Die wenigen eingesetzten Ressourcen und Betriebsmittel werden effizient genutzt und bieten damit die Möglichkeit, den beim Baumwollanbau verursachten Ausstoß von Treibhausgasen zu minimieren. Durch den Regenfeldbau wird zudem sehr viel Wasser gespart.“ Damit bestätigen sie das Ergebnis der Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) von Cotton made in Africa (CmiA), das PE INTERNATIONAL im Auftrag der Aid by Trade Foundation (AbTF) gemäß ISO 14040-Standard durchgeführt hat.

CmiA-Baumwolle reduziert nachweislich den Ausstoß von Treibhausgasemissionen. Laut der Studienergebnisse emittiert CmiA-Baumwolle mit nur 1,04 kg CO2 Äquivalenten[1] auf ein Kilo Baumwollfaser bis zu 40% weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Baumwolle mit 1,8 kg CO2 / kg. CmiA-Baumwolle wird ausschließlich mit Regenwasser angebaut. Im Vergleich zum globalen Durchschnitt spart CmiA-Baumwolle so mehr als 2.100 Liter Wasser pro Kilogramm Baumwollfaser.

„Mit der zweiten Studie zur Ökobilanz von Cotton made in Africa reagieren wir auf das wachsende Interesse von Verbrauchern und Unternehmen an den Umweltauswirkungen, die sich durch die Produktion von Waren wie z.B. Textilien ergeben,“ erläutert Tina Stridde, Managing Director der Aid by Trade Foundation. Die Stiftung beauftragte das weltweit angesehene Nachhaltigkeits- und Softwareunternehmen PE INTERNATIONAL damit, alle relevanten Produktionsschritte von CmiA-Baumwolle — vom Anbau bis zur Entkörnung in der Fabrik — gemäß der standardisierten Methoden des Life Cycle Assessments zu untersuchen. „Wir freuen uns, dass wir mit der Veröffentlichung der Studie die positive Umweltbilanz von Cotton made in Africa erneut bekräftigen können. Produzenten und Verbrauchern können wir so ein aussagekräftiges Instrument an die Hand geben, mit dem die Umweltauswirkungen von Cotton made in Africa mit Baumwolle anderen Ursprungs sowie mit anderen Materialien faktenbasiert verglichen werden können,“ so Stridde weiter.

Das Ergebnis des Life Cycle Assessments untermauert den ökologischen Mehrwert von CmiA-Baumwolle und bestätigt die positive Ökobilanz der in 2013 von Systain-Consulting durchgeführten Studie zum ökologischen Fußabdruck. Die Berechnung der vorliegenden zweiten Studie führte PE INTERNATIONAL für die zwei klimatisch repräsentativen Anbauregionen der Initiative in der westafrikanischen Elfenbeinküste und im südafrikanischen Sambia durch. Aufgrund unterschiedlichen Umfangs und Ziels der beiden Studien unterscheiden sich die absoluten Zahlen der Ergebnisse leicht voneinander. Um die höchsten Anforderungen an Qualität und Glaubwürdigkeit, Haftung und ISO-Standard sicherzustellen, haben sowohl Ulrike Bos vom Fraunhofer Institut für Bauphysik in Stuttgart und Expertin im Bereich Ökobilanzen von nachwachsenden Rohstoffen, als auch Dr. Susanne Neubert vom Seminar für ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt Universität Berlin, Expertin im Bereich Agrarwissenschaften und Baumwollproduktion im sozio-ökonomischen und ökologischen Kontext Afrikas, als unabhängige Dritte die erstellte Ökobilanz von PE INTERNATIONAL überprüft. Perspektivisch ist geplant die Untersuchungen auf weitere Regionen und Erntezyklen auszudehnen.


Methodologie

Life Cycle Assessment (LCA) – die so genannte Ökobilanz – bietet effiziente Hilfe im Vergleich verschiedener Systeme, indem es die Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs eines Produktes systematisch analysiert. Dazu gehören sämtliche Umweltwirkungen, die während der Produktion sowie den damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozessen wie der Herstellung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe entstehen. Life Cycle Assessments werden als standardisiertes Tool für quantitative Untersuchungen potenzieller ökologischer Auswirkungen auf Produktebene verwendet. Ihre Methodologie basiert auch darauf, die Effizienz der Ressourcennutzung zu analysieren. ISO 14040 definiert die notwendigen Schritte und Dokumentationen, um ein ISO-konformes Life Cycle Assessment durchzuführen.

[1] Treibhausgasemissionen werden in CO2-Äquivalenten gemessen. Die Emissionen umfassen neben CO2 unter anderen auch N2O und CH4

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