CmiA Baumwollproduzenten besuchen Textilindustrie in der Türkei

15.10.2018

Hamburg/Istanbul, 15. Oktober 2018 Auf Initiative von Cotton made in Africa (CmiA) reiste eine 17-köpfige Delegation afrikanischer Baumwollproduzenten in die Türkei, um in einem der größten Textilproduktionsmärkte der Welt mehr über die Weiterverarbeitung „ihres“ Rohstoffs zu erfahren.  Im Großraum Istanbul besuchten sie eine Importorganisation, eine Spinnerei und einen Fertigungsbetrieb für Bekleidung. 

Zu Beginn der Reise stand der Besuch einer Spinnerei in Çorlu bei Istanbul auf der Agenda. Er bot vom modernen und effizienten Maschinenpark über die Arbeit im Labor bis hin zu den vielen aufwändigen Reinigungsstufen und Qualitätskontrollen neue und interessante Einblicke für die afrikanischen Besucher. Sie lernten vor Ort außerdem mehr über den Fertigungsprozess (CMT) sowie die Rolle einer Importorganisation kennen. Allesamt Prozessschritte, die sich anschließen, wenn die Produzenten ihren Rohstoff nach der Ernte mit dem Verkauf an die Baumwollhändler aus den Augen verlieren. Die unterschiedlichen Stationen der textilen Wertschöpfungskette machten eindrucksvoll deutlich, wie viele Handgriffe und aufwändige Verarbeitungsstufen folgen müssen bis aus dem Rohstoff Baumwolle ein hochwertiges T-Shirt entsteht. „Ich bin davon fasziniert, mit welcher Präzision und Sorgfalt die Baumwolle weiterverarbeitet wird. Das ist für uns Motivation und Ansporn, beim Anbau der Baumwolle den gleichen Qualitätsmaßstab anzulegen“, fasst Emanuel Mbewe seine Eindrücke zusammen. Mbewe ist CmiA Koordinator der Baumwollgesellschaft Continental Ginnery Limited in Sambia. Er arbeitet kontinuierlich mit den Kleinbauern daran, dass sie Baumwolle von hoher Qualität erzeugen, die einen besseren Preis auf dem Weltmarkt erzielen kann.

Organisatorin der Reise war die Initiative Cotton made in Africa (CmiA). Sie arbeitet mit über einer Million Kleinbauern in Afrika zusammen, die nachhaltige Baumwolle gemäß CmiA Standard produzieren. Ziel der Reise war es einen Austausch zwischen den Stufen der textilen Wertschöpfung – vom Anbau bis zur Fertigung – zu fördern, die üblicherweise sehr wenig oder gar keinen Kontakt miteinander haben. Der Besuch trug zu einem besseren Verständnis für die Bedürfnisse der Textilindustrie einerseits und die Herausforderungen der Baumwollproduzenten andererseits bei. Christian Barthel, Direktor Business Development von CmiA, resümiert: „Wir freuen uns über das große Interesse an diesem produktionsstufen-übergreifenden Austausch. Wenn die Partner der textilen Wertschöpfungskette die Bedürfnisse des anderen besser verstehen, profitieren alle.“

Baumwolle ist die meist verwendete Naturfaser für die globale Textilproduktion. Der nach dem CmiA Standard nachhaltig produzierte Rohstoff ist in allen wichtigen Textilproduktionsmärkten gefragt – so auch in der Türkei. Laut WTO 2017 rangiert die Türkei weltweit auf dem 6. Platz der größten Textillieferanten. Das Land zählt seit Gründung der Nachhaltigkeitsinitiative im Jahr 2005 zu den Produktionsländern von CmiA gelabelten Textilien.

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