AbTF investiert gemeinsam mit Partnern rund 2,8 Millionen Euro in Projekt zur Anpassung an den Klimawandel
04.05.2022
Förderung von Klimaschutz und Resilienz der Kleinbauern in Afrika durch nachhaltiges Bodenmanagement
Das Thema Boden ist ein zentrales, wenn auch bislang oft vernachlässigtes Element im Klimaschutz. Die Art und Weise, wie wir unseren Boden nutzen, hat erhebliche Auswirkungen auf unser Klima. Außerdem beeinflusst das Management des Bodens, ob einzigartige Pflanzen- und Tierarten erhalten bleiben und wir Menschen dauerhaft von den Erträgen, die uns der Boden liefert, leben können. Die Existenz von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Afrika hängt maßgeblich davon ab, welche Folgen die veränderten Klimabedingungen auf die Fruchtbarkeit ihrer Böden haben. Um sie dabei zu unterstützen, klimaresilienter zu werden und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, hat die Aid by Trade Foundation (AbTF), Trägerorganisation von Cotton made in Africa (CmiA), das Kooperationsprojekt CAR-iSMa mit einem Gesamtbudget von rund 2,8 Millionen Euro aufgesetzt.
CAR-iSMa steht für „Climate Adaption und Resilience – A pan-African learning & knowledge exchange project on improved Soil Management”. Das Projekt ist auf Initiative der Aid by Trade Foundation entstanden, wird von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt und mit dem Agrarkonzern LDC Suisse sowie den CmiA-verifizierten Baumwollgesellschaften CIDT aus Côte d’Ivoire, JFS aus Mosambik und LDC aus Sambia umgesetzt. Übergeordnetes Ziel des Kooperationsprojektes ist es, über verbesserte, nachhaltige Produktionsmethoden zur Bodenbewirtschaftung die Lebensgrundlagen kleinbäuerlicher Familien zu verbessern, die Effekte des Klimawandels für diese Zielgruppe zu mildern und ihre Resilienz zu stärken. Das Unternehmen Soil & More Impacts (SMI), das Dienstleistungen zum Thema nachhaltige Landwirtschaft mit einem Schwerpunkt auf Boden und Kompostierung anbietet, unterstützt das Projekt durch eine begleitende Beratung zu Bodenfruchtbarkeit und initiiert mit den drei Baumwollgesellschaften in Afrika Schulungen zum Thema Kompostierung und regenerativer Landwirtschaft für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.
„Mit dem Projekt CAR-iSMa leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und unterstützen Kleinbauern in Afrika dabei Strategien gegen die Folgen des Klimawandels zu entwickeln. Unser Ziel ist es, ihnen und zukünftigen Generationen auch langfristig dabei zu helfen, ihren Lebensunterhalt aus den Baumwollerträgen ihrer Böden erwirtschaften zu können. Gerade die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Boden spielt dabei eine entscheidende Rolle, der wir uns im Rahmen dieses Projektes explizit widmen,“ resümiert Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation. „Der Boden ist die Lebensgrundlage vieler kleinbäuerlicher Familien. Als Folge des Klimawandels leiden sie allerdings zunehmend unter zu trockenen und unfruchtbaren Böden und haben kaum Zugang zu Wissen und den Mitteln, die es Ihnen ermöglichen, sich entsprechend anzupassen. Vor Ort konnten wir uns davon überzeugen, wie interessiert die Baumwollbauern daran waren, mehr zum Thema Kompostierung und anderer Aspekte regenerativer Landwirtschaft zu lernen, um Erosionen zu reduzieren, die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu erhalten und langfristig die Erträge, die ihnen der Boden liefert, zu sichern,“ ergänzt Britta Deutsch, Projektverantwortliche der Stiftung, die zum Auftakt von CAR-iSMa ins westafrikanische Côte d’Ivoire reiste, eines der drei Projektländer und langjähriges CmiA-Partnerland.
Insgesamt sollen mit dem Projekt, das bis Ende 2024 läuft, rund 100.000 in der Baumwollproduktion tätige Menschen von den Maßnahmen des Projektes profitieren. Der Fokus liegt dabei auf Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die von den lokalen, CmiA-verifizierten Baumwollgesellschaften unterstützt werden. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes sind Maßnahmen, wie ein Trainingsprogramm für Trainer zum Thema Bodenmanagement, oder die Erstellung von Schulungsmaterialien für landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater vorgesehen. Innovative Ansätze, wie der Einsatz selbstgezüchteter Kompostmikroben oder das Pyrolyse-Verfahren, bei dem die entstehende Pflanzenkohle langfristig Kohlenstoff in Böden bindet, zusätzlich die Bodenstruktur verbessert und so die Wasserspeicherkapazität erhöht werden kann, sollen wenn möglich im Rahmen des Projektes getestet und im größeren Netzwerk von CmiA weiter ausgerollt werden. Insgesamt ist geplant eine Fläche von 92.000 ha, das entspricht in etwa der Größe des Bundeslandes Berlin, durch Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit aufzuwerten. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt auf dem unternehmens- und länderübergreifenden Wissensaustausch zwischen den beteiligten Baumwollgesellschaften. Um den Mehrwert der Erkenntnisse langfristig weiter zu skalieren und von positiven Erfahrungen zu profitieren, sollen nach Projektabschluss erfolgreiche Ansätze im gesamten CmiA Netzwerk in Afrika umgesetzt werden. Hiermit strebt die Stiftung an die Produktionsmethoden der Kleinbauern weiter zu verbessern.
Das Projekt CAR-iSMa ist Teil der Sub-Saharan Cotton Initiative. Die Initiative unterstützt vier öffentlich-private Partnerschaftsprojekte innerhalb des Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“, das Teil der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ (SEWOH) ist. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert das Programm die Nachhaltigkeit ausgewählter landwirtschaftlicher Lieferketten.
Über die Aid by Trade Foundation & Cotton made in Africa (CmiA)
Cotton made in Africa (CmiA) ist ein international anerkanntes Siegel für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika und wurde im Jahr 2005 gegründet. Träger der Initiative ist die Aid by Trade Foundation (AbTF) mit Sitz in Hamburg. Mit einem der weltweit führenden Standards für nachhaltige Baumwolle setzt die Stiftung ihre Ziele um: Die Einnahmen aus Lizenzen für CmiA zertifizierte Baumwolle werden, den Mechanismen eines Social Business folgend, in den Baumwollanbaugebieten Subsahara-Afrikas reinvestiert, um die Arbeitsbedingungen von Baumwollbauern sowie ihre Lebensbedingungen und die ihrer Familien in Subsahara-Afrika zu verbessern und die Umwelt zu schützen. Mehr Informationen unter www.cottonmadeinafrica.org.
Pressekontakt Cotton made in Africa Christina Ben Bella
Mail: christina.benbella@abt-foundation.org
www.cottonmadeinafrica.org
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