Erfolgreiche Kooperation mit African People & Wildlife für „Mama Asali“ Imkerei-Projekt

28.08.2020

Die Kooperation zwischen AbTF und der in Tansania ansässigen Nichtregierungsorganisation ‚African People and Wildlife‘ für ein Projekt zur Frauenförderung in Tansania wurde erfolgreich umgesetzt. Insgesamt 25 Frauengruppen, überwiegend Angehörige der Massai, erhielten in dessen Rahmen Mikrokredite, eine Ausbildung zur Imkerin, und wurden beim Verkauf ihres Honigs unterstützt. Zusätzlich wurde der Grundstein für ein Unternehmenszentrum für Frauen gelegt. Die beteiligten Frauen wurden darin geschult als eigenständige Unternehmerinnen wildtierfreundlichen Honig zu produzieren und zu verkaufen. Der Ansatz verbindet auf innovative Weise die wirtschaftliche Befähigung von Frauen mit Naturschutz und trägt zu finanzieller Unabhängigkeit und Geschlechtergerechtigkeit bei. Als Unternehmerinnen mit eigenem Einkommen können die Massai-Frauen ihr Engagement und ihren Status in der Gemeinschaft steigern, in die Gesundheitsversorgung investieren, ihre Kinder zur Schule schicken und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck, den ihre Familien verursachen, reduzieren. Die Imkerei-Initiative ermöglicht es den Frauen im ländlichen Tansania finanzielle Vorteile aus dem Naturschutz zu ziehen und gleichzeitig wichtiges Grasland und Korridore für Wildtiere zu erhalten, denn das tansanische Gesetz zur Bienenhaltung sieht vor, dass Gebiete, in denen Bienenstöcke aufgehängt werden, vor Eingriffen gesichert werden müssen. Das Fällen von Bäumen ist verboten und die Landnutzung eingeschränkt. Dies hat den Vorteil, dass das Weideland für das Vieh der Massai und auch für eine Vielzahl von Wildtierarten geschützt wird. Der durch das Projekt gewonnene Honig wiederum wird unter der Marke „Mama Asali“ verkauft, was auf Kisuaheli „Mama Honig“ bedeutet.

Das Projekt wurde von African People and Wildlife (APW) durchgeführt. Durch langfristige Beziehungen mit lokalen Gemeinschaften strebt APW an, die Landbevölkerung Afrikas in die Lage zu versetzen, ihre natürlichen Ressourcen erfolgreich zu bewirtschaften und aus diesen ökologischen sowie finanziellen Nutzen zu ziehen. Mit einem vierstufigen Ansatz (1. Konfliktverhütung, 2. Aufbau von Gemeindekapazitäten zur Verwaltung natürlicher Ressourcen, 3. Unterstützung des aktiven Umweltschutzes und 4. Förderung lokaler Naturschutzanreize) zielt APW darauf ab, die Umwelt zu erhalten und die Lebensgrundlagen bei gleichzeitigem Schutz der Lebensräume von Wildtieren zu stärken.

Statt ursprünglich angestrebter 15, konnten insgesamt 25 Mikrokredite für die Bienenzucht an Frauengruppen vergeben werden. Damit übertraf APW die erwartete Zahl von 150 Empfängerinnen und erreichte insgesamt 250 Frauen. Anstatt die Zuschüsse in Geldform zurückzuzahlen, verpflichten sich die Frauen, Projekte wie Dorfsäuberungen, Baumpflanzungen, Arbeiten zur Wiederherstellung von Wassereinzugsgebieten und Umweltbildungsmaßnahmen zu leiten.

Im Rahmen des Projekts profitierten die Frauen von einer Reihe an Schulungen mit Schwerpunkt auf Umwelt, Unternehmertum, Projektmanagement und Bienenhaltung. Zu den Themen gehörten die Erstellung eines Geschäftsplans, das Verständnis für Finanzmanagement und -planung und häufige Gründe für das Scheitern von Unternehmen, Planung für langfristiges Management und Wachstum. Darüber hinaus wurden die Grundsätze der Imkerei und die Erhaltung der Umwelt, die Verwendung von entsprechender Ausrüstung, Methoden zur Haltung von Bienen einschließlich Inspektion und Pflege der Stöcke, Ernte, Wiegen und Buchführung geschult. Weitere Trainings, die von Frauengruppen angefordert wurden, umfassten die fachgerechte Verarbeitung und Verpackung von Honig. Die erworbenen Fähigkeiten ermöglichen es den Frauengruppen, alle Aspekte ihrer Imkerei sowie die persönliche Finanzverwaltung eigenständiger zu führen.

Das Projekt bot auch Unterstützung bei Produktentwicklung, Marketing und Verkauf unter der Marke „Mama Asali“ an. Dazu gehörte der Druck von Marketingmaterialien wie Honig-Etiketten, Plakaten und Flugblättern sowie die Entwicklung zusätzlicher Marketingstrategien. Das Marketingmaterial führt zu einer größeren Sichtbarkeit der Marke „Mama Asali“ und liefert potenziellen Käufer*innen Informationen über die Auswirkungen der Imkerei-Initiative auf den Naturschutz.

Wichtige Schritte zur Einrichtung eines Unternehmenszentrums für Frauen in Loibor Siret wurden umgesetzt. Das Zentrum soll unternehmerische Aktivitäten von Frauen über die Honigverarbeitung und -verpackung hinaus fördern. Zusammen mit örtlichen Gemeindevertretern ermittelten die Frauen die notwendigen Ressourcen für den Bau und Unterhalt des Zentrums. Auch die Landbesitzrechte für die Frauen konnten bereits gesichert werden.

Gegenwärtig sind rund 1200 Frauen an der von APW initiierten Imkerei-Initiative beteiligt. Im Jahr 2019 ernteten sie 3.899 Kilo Honig. Insgesamt erzielte die Initiative ein Gesamteinkommen von rund 13.500 US-Dollar.

Imkerin Nasinyari Damasi aus dem Dorf Loibor Siret




„Weil ich von der Organisation ausgebildet worden bin… konnte ich meinen Honig verkaufen und meine Kinder zur Schule schicken… Früher saß ich im Schatten meiner Hütte und wartete auf die Versorgung durch meinen Mann. Jetzt aber, muss ich nicht mehr auf ihn warten.“








Indem APW sicherstellt, dass die Frauengruppen an allen Aspekten des Unternehmens beteiligt sind, vom Aufhängen der Bienenstöcke über den Honigverkauf bis hin zur Finanzverwaltung, schafft APW einen Weg, über den die Mitglieder der Frauengruppen ihre eigene, sich selbst tragende Imkerei betreiben können. Die Einnahmen aus dem Honigverkauf werden unter den Mitgliedern aufgeteilt und teils reinvestiert. So wird neue Ausrüstung gekauft, die Instandhaltung der Bienenstöcke und die Nachhaltigkeit der Imkerei gesichert. Jede Frauengruppe verwaltet ihre eigenen Finanzen, auf Wunsch mit der Unterstützung von APW beim Kapazitätsaufbau.

Durch diesen Ansatz führt die Initiative zu einem stärkeren Gefühl des Einbeziehens in die Entscheidungsfindung der Gemeinschaft, zu einer gesteigerten Führungskapazität, zu mehr Vertrauen in unternehmerische Fähigkeiten und Respekt gegenüber den Frauen als Gemeindemitglieder bei, die in der Lage sind, ihr eigenes Einkommen zu generieren.

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